Remission, ein Begriff, der einem eher aus der Krebstherapie bekannt ist.
Dort beschreibt Remission die Rückbildung, oder auch das komplette Verschwinden von Krankheitssymptomen.
Aber was bedeutet Remission im Bezug auf MS?
Bei Multipler Sklerose (MS) wird der Begriff zunehmend verwendet – wenn auch mit etwas anderer Bedeutung:
Bei MS spricht man von Remission, wenn die Erkrankung in eine ruhigere Phase eintritt, keine neuen Schübe auftreten, keine neuen Läsionen im MRT entstehen und sich auch bestehende Symptome nicht weiter verschlechtern.
Was bedeutet Remission bei MS konkret?
MS ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die in aktiven und ruhigen Phasen verläuft.
In einer Phase der Remission bedeutet das:
Keine akuten Schübe (klinische Ruhe)
Keine neuen Entzündungsherde im MRT (radiologische Ruhe)
Keine erkennbare Krankheitsprogression (stabile Behinderung)
Man spricht dabei auch von einem sogenannten „No Evidence of Disease Activity“ (NEDA) – ein Ziel, das viele Therapien anstreben.
Vollremission vs. partielle Remission
Bei einer Vollremission (kompletten Remission) sind weder Symptome noch Entzündungszeichen messbar.
Bei einer partiellen Remission bleiben einige Beschwerden bestehen, die Entzündungsaktivität ist aber unter Kontrolle.
Remission bedeutet also nicht, dass die MS „geheilt“ ist, sondern dass sie sich momentan nicht aktiv zeigt.
Wie wird Remission festgestellt?
Die Beurteilung einer Remission erfolgt über:
klinische Beobachtung (Schubfreiheit, stabile Symptome)
MRT-Bilder (keine neuen Läsionen)
ggf. Biomarker, wie z. B. stabile oder sinkende Neurofilament-Werte
Fazit
Remission bei MS heißt: die Krankheit macht gerade Pause.
Für viele Betroffene ist das eine Phase der Stabilität – oft unter wirksamer medikamentöser Therapie.
Das Ziel moderner MS-Behandlungen ist nicht nur, Schübe zu verhindern, sondern dauerhafte Remission zu erreichen – also möglichst symptom- und entzündungsfreie Jahre, trotz chronischer Erkrankung.