Gadolinium ist ein Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (MRT).

In der MS-Diagnostik spielt es eine zentrale Rolle, weil es aktive Entzündungsherde (Läsionen) sichtbar macht.


Wie wirkt es?

Gadolinium ist an Trägerstoffe gebunden und verteilt sich über das Blut. Bei aktiven MS-Läsionen ist die Blut-Hirn-Schranke durchlässig – dort tritt das Mittel ins Gewebe ein und macht die Läsion im MRT leuchtend sichtbar.

So erkennt man, ob ein Herd neu und aktiv ist

-> erscheint hell im MRT 

oder ob es sich um ältere Narben handelt 

-> nehmen kein Kontrastmittel auf und „leuchten“ deshalb nicht.


Wie lange sind aktive Läsionen im MRT sichtbar?

Eine Läsion nimmt Gadolinium meist für 2–6 Wochen auf, selten länger. Danach verschließt sich die Blut-Hirn-Schranke wieder.

Die Helligkeit („Leuchtkraft“) deutet grob auf die Entzündungsstärke hin, erlaubt aber keine exakte Altersbestimmung.


Nutzen:

  • Diagnosestellung nach den McDonald-Kriterien

  • Nachweis von Krankheitsaktivität (auch bei „stummen“ Herden ohne Symptome)

  • Therapieentscheidungen und Verlaufsbewertung

 

Sicherheit:

  • Gadolinium wird über die Nieren ausgeschieden. Vor der Gabe prüft man daher Kreatinin und eGFR.

  • Bei eGFR < 30 ml/min sollte Gadolinium möglichst vermieden werden; wenn nötig, nur besonders stabile Präparate.

  • Bei normaler Nierenfunktion gilt es als sicher.

  • Wiederholte Gaben können zu Ablagerungen im Gehirn führen, bisher ohne nachgewiesene klinische Folgen.

 

Alternativen:

Ohne Gadolinium erkennt man zwar Läsionen, kann aber nicht zwischen aktiv und inaktiv unterscheiden.

Deshalb wird es gezielt eingesetzt:

  • vor allem bei Erstdiagnose
  • oder bei Verdacht auf neue Krankheitsaktivität,
  • nicht unbedingt bei jeder Routinekontrolle

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