Myelitis bezeichnet eine Entzündung des Rückenmarks, also eines Teils des zentralen Nervensystems (ZNS). Das Wort stammt aus dem Griechischen: „myelos“ bedeutet Rückenmark, „itis“ steht für Entzündung. In Verbindung mit Multipler Sklerose ist eine Myelitis oft die Folge eines akuten Schubs, bei dem das Immunsystem fälschlicherweise Teile der Nervenhüllen im Rückenmark angreift.

Im entzündeten Bereich des Rückenmarks kommt es zur Demyelinisierung (siehe Buchstabe D). Dadurch wird die Weiterleitung von Signalen gestört oder ganz unterbrochen.

Da das Rückenmark eine zentrale „Datenautobahn“ zwischen Gehirn und Körper ist, kann eine Entzündung dort vielschichtige und teils schwere Symptome verursachen – abhängig davon, welcher Abschnitt betroffen ist und wie stark die Entzündung ausgeprägt ist.

 Mögliche Symptome einer Myelitis bei MS:

  • Sensibilitätsstörungen (Taubheitsgefühle, Kribbeln -> Buchstabe K)

  • Lähmungserscheinungen (ein- oder beidseitig, Arme oder Beine)

  • Schwäche oder „Wattegefühl“ in den Beinen

  • Gangunsicherheit oder Koordinationsprobleme

  • Blasen- und Darmstörungen (z. B. Harndrang, Inkontinenz)

  • Sexuelle Funktionsstörungen

Die Symptome treten meist rasch innerhalb von Stunden bis Tagen auf und können – je nach Ausmaß – vorübergehend oder dauerhaft bestehen bleiben.

 

Diagnose & Bildgebung

Eine Myelitis lässt sich in der Regel mittels MRT des Rückenmarks nachweisen. Die entzündlichen Läsionen erscheinen dort als helle Areale, ähnlich wie bei MS-Herden im Gehirn. Die genaue Lokalisation im Rückenmark ist entscheidend für die Art der Symptome.

In manchen Fällen kann eine Lumbalpunktion (Untersuchung des Nervenwassers) zusätzliche Hinweise auf Entzündungsaktivität liefern.

 

Behandlung

Die Therapie einer MS-bedingten Myelitis erfolgt in der Regel mit hochdosiertem Kortison  zur Hemmung der Entzündungsreaktion. In schweren oder therapieresistenten Fällen kann eine Plasmapherese (Blutwäsche) notwendig werden.

 

Fazit

Myelitis ist eine ernstzunehmende Komplikation im Rahmen von MS-Schüben, die oft mit starken Symptomen einhergeht – aber auch behandelbar ist. Viele Betroffene erholen sich nach einem Schub ganz oder teilweise.

Ein frühzeitiges Erkennen, medizinisches Eingreifen und eine gute Nachsorge (z. B. durch Physio- oder Ergotherapie) sind entscheidend für die bestmögliche Rückbildung der Beschwerden.

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