Läsionen, Herde oder auch Entzündungen – all diese Begriffe meinen im Zusammenhang mit Multipler Sklerose (MS) im Grunde das Gleiche. Sie beschreiben Schädigungen im Gewebe des zentralen Nervensystems, also im Gehirn und Rückenmark, die durch eine fehlgeleitete Immunreaktion entstehen.
Bei einem MS-Schub greift das Immunsystem körpereigene Strukturen an – vor allem die Myelinschicht, die als Schutz- und Isolierschicht um die Nervenfasern liegt. Wird diese Schicht zerstört, entstehen entzündliche Veränderungen: Die betroffenen Stellen nennt man Läsionen oder entzündliche Herde.
Diese Stellen sind im MRT (Magnetresonanztomographie) oft als helle Flecken zu sehen. Sie zeigen an, wo genau die Nervenleitung gestört ist – manchmal aktiv entzündet, manchmal bereits vernarbt.
Je nachdem, wo im Gehirn oder Rückenmark sich eine Läsion befindet, kann sie ganz unterschiedliche Symptome auslösen.
Manche Läsionen verursachen sofort spürbare Symptome, andere bleiben „stumm“ – das heißt, sie verursachen (zunächst) keine Beschwerden, sind aber trotz dem sichtbar und Teil des Krankheitsgeschehens.