Dieser Begriff hat mir gar nichts gesagt, als ich ihn das erste Mal gelesen habe. Als ich dann wusste, was er bedeutet, habe ich gemerkt, dass ich diesem doch auch schon ausgesetzt war. Und das geht bestimmt nicht nur mir oder chronisch kranken Personen so, sondern jeder hatte dieses Phänomen in schwächerer oder stärkerer Form schon. Aber was ist das denn?
Unter Medical Gaslighting versteht man die Verharmlosung oder das Abtun von Symptomen, die Patienten ihrem Arzt/ ihrer Ärztin schildern.
Oft werden in diesen Situationen die Patienten nicht ernst genommen, ihnen wird nicht geglaubt oder es wird gar die Behauptngen aufgestellt, dass die Symptome von psychischen Erkrankungen kommen. Meist wird gar nicht weiter nach der Ursache gesucht, da für Ärzte die Problematik damit gelöst ist.
Ich möchte hiermit nicht behaupten, dass alle Ärzte so sind. Die meisten nehmen sich Zeit für Ihre Patienten und hören zu.
Ich hatte tatsächlich bislang nur einmal mit diesem Phänomen zu tun. Und ich muss sagen, man fühlt sich als Patient echt nicht gut in dieser Situation. Ich bin aus dem Gespräch mit dem Arzt raus gegangen und habe echt an meiner Wahrnehmung gezweifelt. Zum Glück hat sich bei der Zweitmeinung durch einen anderen Arzt heraus gestellt, dass ich mir eben nicht nur alles eingebildet habe, sondern dass es tatsächlich so war, und dass mein Verdacht berechtigt war.
Warum es zu diesem Phänomen kommt, kann ich mir nicht erklären. Solltet ihr aber dieses Phänomen bei eurem Arzt oder eurer Ärztin bemerken, lasst nicht locker. Nur weil ein Arzt/ eine Ärztin sich bestimmte Symptome nicht anders erklären kann, muss es nicht immer zwingend die Psyche sein. Zur Not holt euch eine Zweitmeinung ein. Sucht euch Ärzte, mit denen ihr offen kommunizieren könnt. Ärzte haben leider oft nur eine begrenzte Zeit für Ihre Patienten, deshalb ist es wichtig, in dieser begrenzetn Zeit auch offen kommunizieren zu können.
Ich habe lange nach einem deutschen Begriff dafür gesucht, aber ich bin leider nicht fündig geworden.